Franz-Joseph Karl
von Habsburg war als Franz-Joseph I. von 1848 bis zu seinem Tod im
Jahre 1916 Kaiser von Österreich und nach der Gründung der
Doppelmonarchie Österreich-Ungarn 1867 auch Apostolischer König von
Ungarn. Mit seiner Regierungszeit von knapp 68 Jahren übertraff er
jeden anderen Herrscher der Habsburg Dynastie. Die Donaumonarchie ist
unmittelbar mit seinem Namen verknüpft, da es bis auf die letzten
beiden Jahre (Karl I./IV.)
nur ihn als Monarch gab.
Franz-Joseph kam
am 18. August 1830 in Wien zur Welt. Seine Eltern
waren Erzherzog Franz Karl und Prinzessin Sophie von Bayern. Sein
Großvater Franz I. war, als Franz II., bis 1806 der letzte
Kaiser des Heiligen
Römischen Reichs Deutscher Nation.
Bereits
von frühester Kindheit an wurde der kleine "Franzi", als möglicher
Kandidat für den Kaiserthron gesehen und konsequent darauf vorbereitet.
Nachdem die Erziehung bis zum siebten Lebensjahr in den Händen der
Kinderfrau Louise von Sturmfeder gelegen hatte, begann nachfolgende
eine harte Staatserziehung in Religiosität, Pflichtbewusstsein und
dynastischen Bewusstsein. Bis zum 16. Lebensjahr wurde Franz-Josephs
Lernpensum auf 50 Wochenstunden ausgeweitet und beinhaltete neben
zahlreichen Sprachen auch Unterricht in Mathematik, Geschichte,
Rechtskunde uvm.
Als es schließlich im März 1848 in großen
Teilen von
Deutschland und Österreich zu Revolutionsversuchen kam,
beschloss man der Habsburger Monarchie ein neues Gesicht zu verleihen.
So kam es, dass Franz-Josephs Onkel Ferdinand I. im Dezember 1848 dem
Thron entsagte und auch sein Vater Franz-Karl nach einer Vereinbarung
auf diesen verzichtete. Stattdessen wurde der damals erst 18 Jahre alte
Franz-Joseph, als Franz-Joseph I., zum neuen Kaiser von
Österreich gekrönt.
Er sah Anfangs seine Hauptaufgabe darin, eine erneute
Revolution unmöglich zu machen. Sein erzkonservatives
Vorgehen,
mit Stützung auf das Militär und die katholische
Kirche,
machten ihn keineswegs sehr beliebt. 1853 versuchte ein
ungarischer Schneidergeselle ihn mit einem Dolchstich zu
ermorden.
Franz-Joseph erlitt durch das Attentat jedoch nur eine Wunde unterhalb
des
Hinterkopfes.
Ebenfalls
1853 lernte er in Bad Ischl die damals erst
15-jährige Elisabeth, besser bekannt als Sissi,
kennen. Obwohl
eigentlich vereinbart war, dass sich Elisabeths ältere
Schwester
Helena mit Franz-Joseph vermählen sollte, verliebte sich der
junge
Kaiser in Sissi und gab am 19. August die Verlobung bekannt. Im
darauffolgenden Jahr (am 24. April 1854) kam es in der Wiener
Augustinerkirche zur Hochzeit.
Aus der Ehe mit Sissi gingen insgesamt vier Kinder hervor, darunter der
Sohn und angedachte Thronfolger Kronprinz
Rudolf.
Im
Jahre 1867 half ihm seine Frau Elisabeth, vor
allem durch Beziehungen zu hohen ungarischen Familien, den
Österreichisch-Ungarischen Ausgleich herszustellen und den
Staat
Österreich-Ungarn aus der Taufe zu heben. Zu dieser Zeit war es jedoch
längst zu Entfremdung zwischen den Eheleuten gekommen, da Sissi das
strenge Hofzeremoniell abstoßend fand und ihre Zeit lieber auf Reisen
verbrachte. So ist es auch nicht verwunderlich, dass Franz-Joseph
zwischen 1875 und 1888 eine Beziehung mit seiner Geliebten Anna
Nahowski einging mit der er vermutlich eine Tochter zeugte.
Die späteren Jahre des Kaisers verliefen alles andere als erfreulich: Am
30. Januar 1889 beging sein einziger Sohn, Kronprinz Rudolf,
zusammen mit seiner Geliebten Mary Vetsera Selbstmord. Dem
vorausgegangen war die unglückliche Ehe mit Stephanie von Belgien die
nur unter Druck von Franz-Joseph arrangiert wurde. Nur neun Jahre
Später wurde seine Frau, Kaiserin
Elisabeth, in Genf von einem italienischen Attentäter
ermordet.
Als Franz-Joseph dies erfuhr soll er gesagt haben: "Mir bleibt doch
nichts erspart auf dieser Welt". Die Thronfolge war zu diesem Zeitpunkt
bereits auf seinen Neffen Franz-Ferdinand
übergegangen, da auch der Kaiserbruder, Erzherzog Karl Ludwig, bereits
verstorben war.
Am
Ende seiner Amtszeit sollte es zur folgendschwersten Entscheidung
Franz-Josephs kommen, dessen endgültige Folgen der Kaiser nicht mehr
erleben musste. Nachdem Franz-Ferdinand 1914 einem Attentat in Sarajewo
zum Opfer fiel, nahm der greiße Franz-Joseph dies zum
Anlass einen
Krieg gegen Serbien zu beginnen. In völliger Verkennung der Weltlage
führte er damit die Donaumonarchie Österreich-Ungarn in den Weltkrieg
und zu ihrem späteren Untergang. Noch bevor es soweit war starb
Franz-Joseph schließlich am 21. November 1916 im Alter von 86 Jahren.
Seine Trauerfeier war der letzte große
Staatsakt der k.u.k. Monarchie, die nur zwei Jahre später,
nach der
Niederlage im ersten Weltkrieg, zusammenbrach.
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