Wien
war zurzeit der Österreich-Ungarischen Doppelmonarchie
Hauptstadt
des Landes und blickt heute auf eine lange Geschichte zurück.
Erstmals Urkundlich erwähnt wurde Wien bereits im
Jahre 881 in den Salzburger Annalen. Allerdings ist bis heute nicht
genau bekannt, ob es sich bei der Erwähnung
tatsächlich um
die Stadt oder um den Fluss Wien handelt. Der eigentliche Aufstieg der
Stadt begann allerdings erst ab 955, als der ostfränkische
König Otto I. die Magyaren (Ungarn) besiegte und damit deren
Plünderungszüge in Mitteleuropa beendete. In der
Folgezeit
wurde Wien ein wichtiges Handelszentrum und bekam schließlich
1221 das Stadt- und Stapelrecht (Kaufleute die durch Wien zogen mussten
ihre Waren anbieten) verliehen.
Im Jahre 1278 übernahmen die Habsburger in Österreich
die
Macht. Etwa zeitgleich wurde das böhmische Prag unter den
Luxemburgern zur kaiserlichen Residenzstadt und stellte Wien in den
Schatten. Die Habsburger versuchten daher Schritt zu halten und bauten
Wien weiter aus. So kam es z.B. 1365 zur Gründung der Wiener
Universität und zum Bau des gotischen Langhauses von St.
Stephan.
1529
wurde Wien erstmals von den, damals weit nach Europa
vorgedrungenen, Türken erfolglos belagert. In Folge dessen
bekam
die Stadt eine moderne Befestigungsanlage.
1551 wurde Wien, nachdem es wegen der Reformation zuvor kurzeitig
protestantisch war, wieder zum Katholischen Glauben
zurückgeführt. Großen Anteil daran hatten
die
katholischen Jesuiten, die damals vom Habsburger König
Ferdinand
I. nach Wien geholt wurden und Wien zu Ausgangspunkt der
Gegenreformation machten.
1683 standen die Türken das zweite Mal vor Wien und so
konnten,
sich die zuvor errichteten, Befestigungsbauten bewähren.
Nachdem
die Stadt zwei Monate lang erfolgreich gehalten werden konnte, traf ein
Entsatzheer zu Unterstützung in der Stadt ein, woraufhin die
Türken die Belagerung abbrechen mussten.
Nachdem die Türken endgültig aus Mitteleuropa
vertrieben
waren, begann in Wien eine große Blütezeit, zu der
neben
regen Bautätigkeiten auch die Musik der Wiener Klassik (Haydn,
Mozart, Beethoven, Schubert) zählten.
Düster wurde es für die Stadt erst wieder Anfang des
19.
Jahrhundert, als Napoleon über Europa herzog und auch Wien
zweimal
besetzte. Kurze Zeit zuvor war Wien zur Hauptstadt des neugegründeten
Staates Kaisertum Österreich ernannt
worden.
1848 kam es im Deutschen Bund zu einer Revolution gegen die
Herrscherhäuser und für liberale Demokratische
Parlamente. In
Wien wurde der letzte Aufstand der Revolutioniere im Oktober 1848
niedergeschlagen und die Rückkehr zum Absolutismus erreicht.
Der
Demokrat Robert Blum, der den Aufständischen zur Hilfe geeilt
war,
wurde damals in der Nähe von Wien hingerichtet. Aufgrund
dieser
Ereignisse wurde der damals erst 18-jährige Franz-Joseph, der
eine
erneute Revolution um jeden Preis verhindern wollte, zum Kaiser ernannt.
Nach dem Ausgleich zwischen Österreich und
Ungarn im Jahre
1867
und der damit verbundenen Gründung des Staates
Österreich-Ungarn blieb Wien weiterhin die Hauptstadt.
Während dieser Zeit erlebte die Stadt, aufgrund der
zunehmenden
Industrialisierung, einen enormen Bevölkerungszuwachs. So
lebten
1870 bereits eine Millionen und 1910 sogar zwei Millionen Menschen in
Wien.
Nachdem verlorenen ersten Weltkrieg und dem Zerfall der k.u.k.
Doppelmonarchie wurde Wien zur Hauptstadt von
Deutschösterreich
und ab 1922 zum eigenen Bundesland. Während dieser Zeit kam es
in
Wien, aufgrund Wirtschaftlicher und Politischer Instabilitäten
immer wieder zu Aufständen, die auch Todesopfer forderten.
Am 12. März 1938 marschierte der in Österreich
geborene
Deutsche Führer Adolf Hitler im Land ein und sorgte somit zu
einer
erzwungenen Deutsch-Österreichischen
Wiedervereinigung. Auf
Folge dessen kam es auch in Wien zur Bedrohung und Ermordung von
Jüdischen Einwohnern.
Während des zweiten Weltkriegs kam es
im
Frühjahr 1944
zu einem großen Luftangriff auf Wien, der ca. 20 % der Stadt
verwüstete. Nach einer Belagerungsschlacht im April 1945 wurde
Wien schließlich von der vorrückenden Roten Armee
besetzt
und dann, genau wie Berlin, in vier Sektoren unterteilt.
Erst im Mai 1955 erhielt Österreich seine voller
Souveränität zurück und die
Besatzungsmächte
rückten auch aus der Stadt ab. Seitdem ist Wien Hauptstadt der
Bundesrepublik Österreich und hat heute ca. 1.600.000
Einwohner.
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